Hier sind wir nach Wochen endlich wieder mit einem neuen Bericht!
Aus Langsa ging es morgens mit einem Reisebus bis nach Binjai, wo wir umsteigen mussten in einen kleinen Minibus. Und weiter ging es. Unser Ziel war Bukit Lawang im Leuser Nationalpark. Mittig im Norden Sumatras. Die Fahrt ging nochmal um die 2 Stunden und die Straße war schlecht ist noch milde ausgedrückt!!! (Da sind die Straßen im ländlichen Osten Deutschlands sensationell gut gegen!!) Wir hatten vorher telefonisch eine Unterkunft klar gemacht und wurden von der Bushaltestelle abgeholt und bis zu unserem Bungalow gebracht. Der Weg führte durch das kleine Örtchen und dann über eine der vielen (schmalen) Hängebrücken über einen großen Fluss. Das Gute war schon mal, dass auf der Seite des Ortes keine lauten Moppeds die ganze Zeit vorbeirauschen!!
Eine Dschungeltour wollten wir hier machen, das war klar! Denn der Leuser NP ist auch für die Orang Utans bekannt. Dort in der Nähe befindet sich ein Orang Utan Rehabilitationszentrum für die Menschenaffen, die aus schlechter menschlicher Haltung (was eigentlich auch verboten ist), schlechten Zoos oder dergleichen gerettet werden, dort aufgepäppelt und wieder ausgewildert werden. Wir wurden natürlich auch gleich von einigen Guides den ganzen Abend belagert, ob wir nicht eine Dschungeltour machen wollen. Ja klar, aber lasst uns doch erstmal in Ruhe essen… Wir entschieden uns für eine ausgiebige Tour die 3 Tage gehen sollte mit zwei Übernachtungen im Dschungel.
Einen Tag später ging es dann los. Viel brauchen wir darüber nicht schreiben, Bilder sprechen für sich! Am Anfang des ersten Tages sahen wir auch schon die ersten Orang Utans! Ein Weibchen mit zwei Babys und ein echt mächtiges Männchen!!! Das war schon mega imposant. Man kennt es ja nur aus dem Fernsehen. Aber es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie sie sich von Ast zu Ast, von Baum zu Baum schwingen/klettern!!! Insgesamt haben wir 13 Orang Utans gesehen. Da sie durch das Rehabilitationszentrum und manche durch ihr vorheriges Leben an Menschen gewöhnt sind, kommt der ein oder andere auch mal sehr nah an einen ran und man kann ihnen sogar Bananen in die Hände geben. Das allerdings sollte man eigentlich nicht tun, denn sie sollen ja ausgewildert werden, also sich selber Futter suchen und für sich sein. Aber da fast jeder Guide seinen Gästen die vorführt, wird das wohl nichts. Trotzdem ist es gut zu wissen, dass hier und auch in anderen Nationalparks etwas für die Orang Utans getan wird!! Es sind ja auch immerhin unsere nächsten Verwandten! 🙂 Und sie verlieren ja schon genug an Lebensraum durch den Menschen, der alles abholzt…
Es war eine relativ angenehme Tour. Es ging mal steil hoch, mal steil runter, mal zum Durchatmen nur geradeaus. Wir haben wunderschöne Plätze mitten im Dschungel gesehen, an denen wir Pause machten. Wenn man sich dann zwischendurch völlig aus der Puste fragt, warum mache ich das hier eigentlich, sind diese Plätze genau der Grund!!! Ruhe!!! Stille!!! Nur die Geräusche der Natur, der Vögel, der Insekten, der Wind in den Bäumen und von weit weg Rufe von Gibbons oder die Flügelschläge der großen Hornbills!!! Und natürlich imposante Ausblicke, wenn man einen Gipfel erreicht hat!!!
Unschlagbar war der Platz, an dem wir die erste Nacht geschlafen haben!! Das kleine Camp lag an einem Fluss und ging man diesen ein paar Minuten aufwärts, kam man zu einem kleinen Wasserfall mit einem Natur-Pool!!! Das war die perfekte Erfrischung nach dem langen Marsch! Nach einem gelungenen Abendessen, einigen lustigen Spielen und Kartentricks, einer ruhigen aber harten Nacht, ging es am nächsten Vormittag entspannt weiter. Auf und ab, hoch und runter. Ach ja, hatte ich das Schwitzen schon erwähnt?! Und den tierischen Muskelkater?!
Am Ende des zweiten Tages kamen wir im nächsten Camp an und das war direkt an dem großen reißenden Fluss. Mit großen Reifen gleich rein und kurzes Rafting mit Erfrischungsgarantie!! Ein Hoch auf den Helfer, der die Campsite immer schon vorbereitet und uns bekocht. Er ist jeden Tag den gleichen Weg wie wir gelaufen, allerdings mega bepackt – er muss ja alle Matratzen und Kochutensilien mitschleppen und ist dabei noch schneller als wir!! Abends fing es an echt heftig zu regnen und der Fluss, der so schon eine starke Strömung hatte, stieg zu einem alles-mit-sich-reißenden Monster an. Hoffentlich hört es wieder auf zu regnen und der Fluss beruhigt sich bis zum nächsten Tag!! Denn der Fluss sollte unser Weg zurück ins Dorf sein!!!
Natürlich hatten wir Glück und am nächsten Vormittag sah der Fluss wieder „normal“ aus. Das hieß – in Ruhe frühstücken, Sachen zusammen packen und die Tubes vorbereiten auf denen es dann auf dem Fluss zurück ins Dorf ging. Dschungeltour inklusive Rafting-Tour!! (Leider konnten wir hierzu das Video nicht hochladen!)
Am nächsten Tag hat Olli einen Carving-Course für zwei Tage begonnen. Dabei hat er die Grundkenntnisse des Holzschnitzens erlernt und dabei seine erste eigene Maske geschnitzt. Die ist echt mal richtig toll geworden und natürlich einmalig. Ein wundervolles Erinnerungsstück!
Man sollte sich auch, wenn man schon einen Reiseführer dabei hat, vorher informieren, ob es dort wo man hin möchte, einen Geldautomaten gibt!!! Ansonsten ist man, so wie wir, bei der Weiterreise auf einen der teuren Touribusse angewiesen, damit man an Geldautomaten anhalten kann und dem Fahrer das Geld in die Hand drücken kann, was wir noch für Unterkunft und Dschungeltour bezahlen mussten…
Wo geht’s als nächstes hin? Lasst Euch überraschen! 🙂
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